USA gegen China
Donald Trump dämpft Hoffnungen auf TikTok-Deal
Im US-Wahlkampf wirbt US-Präsident Trump damit, den Aufstieg Chinas verhindern zu wollen. Der Kampf um die Übernahme von Tiktok zeigt, dass es ihm damit ernst ist. Die Gnadenfrist endet am Sonntag.
Text: Anonymous User
17. September 2020
Foto: Unsplash / Kon Karampelas
US-Präsident Donald Trump hat Aussichten für den Deal gedämpft, der die Video-App Tiktok in den USA retten soll. Nach bisherigen Ankündigungen soll der amerikanische Software-Konzern Oracle dabei die Rolle eines "Technologie-Partners" übernehmen, während nach Medienberichten der chinesische Tiktok-Besitzer Bytedance die Mehrheitsbeteiligung behalten will. "Konzeptionell kann ich Ihnen sagen, dass mir das nicht gefällt", sagte Trump auf einer Pressekonferenz. Er werde allerdings erst am Donnerstag über Einzelheiten des Plans informiert. Konkret widerstrebt dem US-Präsidenten, dass das chinesische Unternehmen die Kontrolle über TikTok behalte. "Ich bin nicht bereit, irgendetwas zu unterzeichnen", so sein Statement.
Das "Wall Street Journal" berichtete danach, das Weiße Haus dringe darauf, dass amerikanische Investoren die Mehrheit bei Tiktok bekommen. Trump stellte Bytedance ursprünglich vor die Wahl, sich entweder von Tiktok zu trennen, oder ein Aus der App in den USA in Kauf zu nehmen. Trump bezeichnet Tiktok als Sicherheitsrisiko mit der Begründung, dass chinesische Behörden an Daten von Amerikanern kommen könnten. Tiktok und Bytedance bestreiten dies.
Microsoft verhandelte wochenlang über einen Kauf des Tiktok-Geschäfts in den USA, Kanada, Neuseeland und Australien. Allerdings torpedierte die chinesische Regierung diese Lösung mit einer neuen Regel, wonach Software-Algorithmen wie die von Tiktok nur mit ihrer Genehmigung ins Ausland verkauft werden dürfen. Daraufhin wurde der neue Plan mit der Beteiligung von Oracle ausgearbeitet.
Nach Medienberichten sollte Oracle die Speicherung der Daten von US-Nutzern übernehmen - und auch Zugang zum Software-Code von Tiktok bekommen. So sollte sichergestellt werden, dass die Plattform keine Hintertüren für chinesische Behörden enthält. Zudem werde das globale Geschäft von Tiktok gemäß dem Plan in einer neuen Firma mit Sitz in den USA gebündelt, hieß es.
Falls Trump den Deal ablehnt, muss Tiktok seine Geschäfte in den USA am kommenden Sonntag einstellen. So hatte der Präsident es im August angeordnet.