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Home-Office-Studie
Mobiles Arbeiten ist ein zweischneidiges Schwert

Mobiles Arbeiten ermöglicht eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Doch noch immer nutzt nur eine Minderheit diese Option. Woran liegt das?

Text: W&V Redaktion

11. Juni 2019

26 Prozent aller Betriebe bieten zumindest einem Teil ihrer Beschäftigten die Möglichkeit, mobil zu arbeiten.
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Personalmanager setzten sich immer häufiger für flexible Arbeitsmodelle ein, die SPD fordert sogar ein gesetzliches Recht auf Homeoffice: Mobiles Arbeiten entspricht offenkundig längst dem Zeitgeist. Immerhin 26 Prozent aller Betriebe bieten zumindest einem Teil ihrer Beschäftigten die Möglichkeit, mobil zu arbeiten, also von zu Hause aus oder von unterwegs. Doch lediglich zwölf Prozent der Beschäftigten nutzen dies.

Denn, wie eine am Dienstag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und des ZEW – Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung zeigt: Die erhöhte Flexibilität zeigt sich als zweischneidiges Schwert. Während die Hälfte der Beschäftigten, die von zu Hause aus arbeiten, eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben als Vorteil sieht, berichten beinahe ebenso viele von Problemen bei der Trennung von Beruf und Privatleben.

Nicht alle wollen im Home Office arbeiten

Etwa zwei Drittel der Beschäftigten, die derzeit nicht von zu Hause arbeiten, lehnen diese Möglichkeit sogar grundsätzlich ab. Die wichtigsten Gründe hierfür sind die fehlende Eignung der Tätigkeit, der Wunsch des Vorgesetzten nach Anwesenheit des Beschäftigten und der Wunsch des Beschäftigten nach einer Trennung von Beruf und Privatem.

Jedoch hat auch jeder neunte Beschäftigte einen unerfüllten Homeoffice-Wunsch und nach eigener Einschätzung eine dafür geeignete Tätigkeit. Beschäftigte mit unerfülltem Homeoffice-Wunsch sind laut Studie unzufriedener als diejenigen, die zumindest gelegentlich während der Arbeitszeit von zu Hause arbeiten.

Home Office eher stundenweise

Grundsätzlich nutzen Beschäftigte das Angebot eher stunden- als tageweise: 63 Prozent der Beschäftigten, die Homeoffice nutzen, sind nur stundenweise von zu Hause aus tätig. 22 Prozent gaben an, ausschließlich ganztägig von zu Hause aus zu arbeiten, während 16 Prozent eine Mischung aus beidem ausüben.

Insgesamt nimmt die Nutzung von Homeoffice aber langsam zu: Unter den Beschäftigten in privatwirtschaftlichen Betrieben mit mindestens 50 Beschäftigten arbeiteten im Jahr 2013 19 Prozent von zu Hause, im Jahr 2017 waren es 22 Prozent.


Autor: Belinda Duvinage

legt ein besonderes Augenmerk auf alle Marketing-Themen. Bevor die gebürtige Münchnerin zur W&V kam, legte sie unter anderem Stationen bei burdaforward und dem Münchner Merkur ein, leitete ein regionales Magazin in Göttingen und volontierte bei der HNA in Kassel. Den Feierabend verbringt sie am liebsten mit ihren drei Jungs in der Natur, auf der Yogamatte, beim perfekten Dinner mit Freunden oder, viel zu selten, einem guten Buch.

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