Durch den Zusammenschluss werde auch die Schlagkraft bei der weiteren Entwicklung deutlich erhöht. Nicht zuletzt gehe es auch um starke Marktpräsenz. "Man braucht eine gewisse Größe, um dann weltweit auch die Produkte anbieten zu können, die der Kunde möchte". Deshalb sehe man sich deutlich besser positioniert als vorher.

Als echten Vorteil sieht Markus Frank, dass Oath von einander unabhängig nutzbare Angebote mache. "Wir haben keinen Walled Garden, in dem es eine Zwangsbindung aus Reichweite, Content und Technologie gibt". Kunden könnten modular auf die Angebote zugreifen, sagt Frank. "Wir sind aber kein Data Broker. Wir werden Daten, die wir bei unseren Nutzern generieren, nicht verkaufen." Die Daten könnten für Kampagnen genutzt werden, die bei Oath geschaltet werden - unabhängig von der eingesetzten Technologie. 

Frank sieht den Verzicht auf ein in sich geschlossenes System nicht nur als Vorteil im Wettbewerb um den Kunden, der eigentlich "keine solche Zwangsverpflichtung möchte". Langfristig werde sich die Kundenmeinung durchsetzen. Der Ansatz von Oath entspreche außerdem wesentlich besser den regulatorischen Ansätzen aus der Politik und sei deshalb im Grunde zukunftsfähiger. Markus Frank macht sich allerdings auch keine Illusionen hinsichtlich der starken Positionen von Google und Facebook. "Wir wollen eine Alternative und ein fairer Wettbewerber sein".

Bis zum Ende des Jahres will er Oath gut eingeführt und bekannt gemacht haben. Das Ziel heiße eindeutig Wachstum. Basis dafür sei das "sehr starke und breite Portfolio", gerade mit Blick auf Agenturen und Advertiser. Oath habe aber auch einen starken Technologiearm, mit dem gerade Publisher unterstützt werden könnten.


Autor: Holger Schellkopf

Chefredakteur. Mitglied der W&V-Geschäftsleitung. Sozialisiert mit Print, konvertiert zu digital. Findet beides prima. Feste Überzeugung von @hschellk : Digital Journalism rocks! Versucht ansonsten, sich so oft wie möglich auf das Rennrad zu schwingen oder in die Laufschuhe zu steigen.