Wahlwerbespot
Olaf Scholz distanziert sich von bösem SPD-Spot
Nachdem es eine Woche lang großes Drama um einen der SPD-Spots gab, hat Kanzlerkandidat Olaf Scholz nun eine Entscheidung gefällt. Der Film, der Laschet und sein Team in Misskredit bringt, wird gestoppt.
Text: W&V Redaktion
11. August 2021
Foto: SPD
War das nun viel Lärm um nichts? Und wem hat die Auseinandersetzung genutzt? In der vergangenen Woche hatte die SPD die Plakate und Spots für den Endspurt zur Bundestagswahl Ende September vorgestellt. Neben thematisch gehaltenen Filmen kursierte schon bald einer durchs Netz, der sehr holzschnittartig - und zum Teil mit uralten Zitaten - die Männer (und es sind ausschließlich Männer) hinter CDU-Mann Armin Laschet ins Blickfeld rückt. Ein eher rustikaler Spot, der so gar nicht zum feinen Hanseaten Olaf Scholz zu passen schien.
Und der distanziert sich nun von dem umstrittenen Wahlkampfvideo und sagt zu, dass es nicht genutzt werde, so Scholz im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). In den vergangenen Tagen hatte die CDU weiter Öl ins Feuer gegossen und die SPD für den in ihren Augen unfairen Spot gerügt. Was erwartungsgemäß zu noch mehr Aufmerksamkeit führte.
Scholz trat jedoch massiven Vorwürfen entgegen, mit dem Spot würden religiöse Bekenntnisse für den Wahlkampf missbraucht. Die Lesart stimme nicht, "die SPD tritt immer für eine offene und tolerante Gesellschaft ein", sagte Scholz. Auf die Frage, warum seine Partei vor einem Christen wegen seines Glaubens warne, sagte Scholz: "Das tut niemand. Unser Land und auch ich sind vom christlichen Glauben geprägt."
In dem auch aus SPD-Reihen scharf kritisierten Film tauchen mehrere CDU-Politiker aus einer Matroschka-Puppe auf. "Wer Armin Laschet und die CDU wählt, wählt..." sagt eine Stimme dazu. Gezeigt wird auch eine Puppe mit dem Konterfei des Düsseldorfer Staatskanzleichefs und Laschet-Vertrauten Nathanael Liminski. Hier wird der Satz ergänzt mit "... erzkatholische Laschet-Vertraute, für die Sex vor der Ehe ein Tabu ist". Dies spielt auf eine lange zurückliegende Äußerung des bekennenden Katholiken an, die dieser als eine "persönliche Entscheidung" gerechtfertigt hatte.