In vielen Märkten sind die Erwartungen für 2022 jetzt sogar höher als im Dezember, obwohl für China, den zweitgrößten Markt der Welt, derzeit ein viel langsameres Wachstum im niedrigen einstelligen Bereich erwartet wird als in früheren Prognosen.

In den nächsten fünf Jahren wird für Indien ein zweistelliges Wachstum erwartet, während für viele Märkte ein Wachstum im mittleren bis hohen einstelligen Bereich erwartet wird: So werden Frankreich, Deutschland, Brasilien und Kanada voraussichtlich im hohen einstelligen Bereich wachsen. Die USA, Australien und das Vereinigte Königreich werden eher im mittleren einstelligen Bereich wachsen. 

Selbst Fernsehwerbung soll wachsen

Im Bereich der digitalen Werbung wird aktuell ein Wachstum der Werbeeinnahmen von 12 Prozent im Jahr 2022 erwartet, eine erwartete Verlangsamung gegenüber der Wachstumsrate von 30 Prozent im Jahr 2021. Bei einer breiteren Definition von digitaler Werbung, die auch die digitalen Kanäle der traditionellen Medien einschließt, wird die Branche nach Schätzung von Group M im Jahr 2022 617 Milliarden USD erwirtschaften, was 73 Prozent des Gesamtvolumens entspricht.

Für Fernsehwerbung wird derzeit ein Wachstum von 4 Prozent im Jahr 2022 prognostiziert. Bemerkenswert ist, dass sich das Fernsehen laut Group M in einer Weise globalisiert, wie es noch nie zuvor der Fall war. Grund ist, dass vor allem in den USA ansässige Streaming-Dienste weiterhin aggressiv in lokalsprachige Inhalte investieren und in ausländische Märkte vordringen. Connected TV-Umgebungen, einschließlich des digitalen Werbeinventars von Streaming-Diensten, werden deutlich stärker Anteile bestehender Budgets für sich beanspruchen, als dass sie neue Budgets in die Branche bringen.

Das Fernsehen ist zwar weiterhin besser als viele Alternativen, wenn es darum geht, Reichweiten- und Frequenzziele zu erreichen, aber seine geringere Effektivität wird die Vermarkter weiter darin bestärken, alternative Strategien auszuprobieren.

Für den durchschnittlichen OOH-Markt wird ein Wachstum von 12 Prozent erwartet, da sich viele der darin enthaltenen Märkte ihren Höchstständen vor der Pandemie genähert haben oder diese bald überschreiten werden. Group M geht davon aus, dass die Außenwerbung im nächsten Jahr die Volumina von 2019 übertreffen wird, was darauf hindeutet, dass ein Großteil des derzeitigen Wachstums immer noch als erholungsbedingt bezeichnet werden kann.

Weitere Erkenntnisse und Details aus der Prognose gibt es hier.

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Autor: Marina Rößer

Marina Rößer hat in München Politische Wissenschaften studiert, bevor sie ihre berufliche Laufbahn in einem Start-up begann und 2019 zu W&V stieß. Derzeit schreibt sie freiberuflich von überall aus der Welt, am liebsten in Asien, und interessiert sich besonders für Themen wie Nachhaltigkeit und Diversity.