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Disney Minus: Der Streaming-Boom ist vorbei
Disney+ verliert erstmals seit seinem Start 2019 Nutzer. Der Konzern reagiert, wie aktuell in der Branche gewohnt, mit Stellenabbau. Grund für den Kundenrückgang? Trump-Fans werfen Disney vor, dass es zu "woke" geworden sei.
Text: W&V Redaktion
10. Februar 2023
Foto: Pexels/Ipek Townsend
Disney Minus: Der Streaming-Boom ist vorbei
Der Streaming-Boom der vergangenen Jahre, der von Corona nochmals befeuert wurde, scheint tatsächlich vorbei zu sein. Die Netflix-GEZ triezt die Kundschaft mit Passwort-Sperren und Zusatzgebühren, um die Umsätze über Wasser zu halten (W&V berichtete). Und Disney+ hat nun zum ersten Mal seit seinem Start Ende 2019 Nutzer verloren. Laut aktuellem Geschäftsbericht zählte der Streamingdienst im Schlussquartal 2022 im Vorjahresvergleich 2,4 Millionen zahlende Kunden weniger – und hält nun bei weltweit 161,8 Millionen Abonnenten. In Indien hieß es gleich bei 3,8 Millionen Nutzern "Aus die Maus", in den USA und Kanada waren es insgesamt nur 200.000. In anderen Territorien liegt Disney+ dagegen weiter im Plus.
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Der übliche Reflex: 7.000 Stellen sollen weg
Disneys Streaminggeschäft sorgte in Q4 2022 erneut für einen Verlust von 1,1 Milliarden Dollar. Weil hier ein Ende nicht abzusehen ist, reagiert der zurückgekehrte CEO Bob Iger mit der aktuellen Standardmaßnahme der Tech-Branche: 7.000 Stellen sollen wegfallen, das entspricht rund drei Prozent der Belegschaft.
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Vorwurf aus der Trump-Ecke: Disney sei zu "woke" geworden
Für den erstmaligen Kundenrückgang bei "Disney Minus" dürften Preiserhöhungen ebenso gesorgt haben wie die immer größere Konkurrenz und nicht allzu spannende Inhalte. Eher nicht schuld war der Grund, den nun zahlreiche US-Rechtspopulisten und Trump-Fans mit großem Getöse auf Twitter ins Spiel bringen. Sie posten Bilder von Inhalten mit Regenbögen und queeren Helden – und behaupten, dass Disney die Kunden weglaufen, weil der Micky-Maus-Konzern zu "woke" geworden sei.
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