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TechTäglich
Tiktok bringt neue Anti-Sucht-Funktionen

Tiktok will seine Nutzer bei ihrem "digitalen Wohlbefinden" unterstützen. Dafür stellen die Chinesen in Kürze neue Tools zur Verfügung, mit denen vor allem junge Zuschauer ihren Konsum einschränken können.

Text: W&V Redaktion

28. Juni 2022

Sucht ist die dunkle Seite von Tiktok. Die Chinesen wollen Nutzern jetzt helfen.
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Tiktok bringt neue Anti-Sucht-Funktionen

Dass Tiktok süchtig macht – daran haben Experten wenig Zweifel. Dafür sorgt die Autoplay-Funktion, die automatisch ein Video nach dem anderen auf den Bildschirm spült, bis die Nutzerin oder der Nutzer das Dauergucken von sich aus beendet. Zudem liefert der Tiktok-Algorithmus genau die Inhalte, die auf den mutmaßlichen Geschmack der Zuschauer zugeschnitten sind. Bevor die Politik eingreift und gerade junge Tiktok-Nutzer besser schützt, will Betreiber Bytedance nun selbst handeln, mit neuen Anti-Sucht-Funktionen. Wie Futurezone und Guardian berichten, gibt es in Kürze mit dem Menüpunkt "Bildschirmzeit" die Möglichkeit, einen fixen Zeitraum für die Auto-Wiedergabe von Videos festzulegen. Wer das selbstgesteckte Limit überschreitet, erhält einen Warnhinweis auf dem Bildschirm – und schaltet dann hoffentlich ab.

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Statistikfunktion zur Tiktok-Nutzung

Zudem bietet "Bildschirmzeit" bald eine neue Statistikfunktion, die genaue Infos zur Tiktok-Nutzung liefert. Sie zeigt an, wie lange die Videoschnipsel-App gelaufen ist, wie oft sie geöffnet wurde, und zu welchen Tageszeiten. Junge Nutzer zwischen 13 und 17 Jahren sollen außerdem einmal pro Woche daran erinnert werden, auf ihr digitales Wohlbefinden zu achten. In einem Blogpost heißt es: "Wir bei Tiktok glauben, dass unsere digitalen Erfahrungen uns Freude, Unterhaltung, Verbindung und Bereicherung bringen sollten. Deshalb ergreifen wir heute eine Reihe von Maßnahmen, um das digitale Wohlbefinden unserer Community zu unterstützen." Ob die doch recht sanften Eingriffe des chinesischen Betreibers Bytedance zum Schutz von Tiktok-Junkies ausreichen, um die Politik von härteren Maßnahmen abzuhalten, muss die Zukunft zeigen.

Das sind die Themen von TechTäglich am 28. Juni 2022:


Autor: Jörg Heinrich

Jörg Heinrich ist Autor bei W&V. Der freie Journalist aus München betreut unter anderem die Morgen-Kolumne „TechTäglich“. Er hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass Internet und Social Media künftig funktionieren, ohne die Nutzer auszuhorchen. Zur Entspannung fährt er französische Oldtimer und schaut alte Folgen der ZDF-Hitparade mit Dieter Thomas Heck.

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