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TechTäglich
Umweltsünde! Tech-Riesen zerstören sinnlos Speichermedien

Experten lehnen sich gegen Umweltsünden von großen Tech-Unternehmen wie Amazon, Google und Co. auf: Aus Angst vor Datenverlusten wegen veralteter Technik landen jedes Jahr Millionen wiederverwendbarer Speichermedien im Schredder.

Text: W&V Redaktion

10. Oktober 2022

Schreddern schützt gegen Datenspionage, kann aber auch eine Umweltsünde sein.
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Ab in den Schredder! Tech-Firmen weltweit schädigen die Umwelt in einem Bereich, der bisher kaum in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt ist. Die Financial Times (Paywall) berichtet, die Unternehmen würden jedes Jahr Millionen von wiederverwendbaren Speichermedien zerstören. Dahinter stecke die Angst vor Datenverlusten wegen veralteter Technik.

Dabei sagen Experten, die Daten könnten sicher gelöscht werden, der Speicherplatz könne dann verkauft und wiederverwendet werden, statt die Umwelt zu schädigen.

Wenn Festplatten in den Schredder geworfen werden, leidet die Umwelt nach Ansicht von Experten.

 

Zu den großen Verschwendern sollen Amazon, Microsoft, Google, aber auch Banken, Behörden und Polizeistellen gehören. Dort werfe man seine Speichermedien alle vier bis fünf Jahre in den Schredder. "Mehrere zehn Millionen Speichergeräte" würden auf diese Weise entsorgt und zu Elektroschrott, der den Energieverbrauch erhöhe und kompliziert zu recyceln sei. Bei der Herstellung neuer Speichermedien werde aber deutlich mehr Kohlenstoff ausgestoßen als beim Umrüsten auf neue Hardware.

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Noch schlimmer sei es, "dass verloren gegangene Materialien wie Seltenerdmetalle erneut abgebaut werden müssen, was möglicherweise zur Verwendung von Konfliktmaterialien beiträgt". Forscher raten, das regelmäßige Schreddern zu überdenken. Das Risiko, "dass böswillige Akteure Daten aus gebrauchten Speichern mit forensischer Software wiederherstellen werden, ist wahrscheinlich minimal."

Google und Microsoft haben zumindest ein wenig eingelenkt. Beide Firmen nutzen jetzt einige generalüberholte Server. Auf das standardmäßige Schreddern wollen sie aber weiter nicht verzichten. Aus Angst vor teuren Datenschutzklagen…

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Autor: Michael Gronau

ist Autor bei W&V. Der studierte Germanist interessiert sich besonders für die großen Tech-Firmen Apple, Google, Amazon, Samsung und Facebook. Er reist oft in die USA, nimmt regelmäßig an Keynotes und Events teil, beobachtet aber auch täglich die Berliner Start-up-Szene und ist unser Gadget- und App-Spezialist. Zur Entspannung hört er Musik von Steely Dan und schaut Fußballspiele seines Heimatvereins Wuppertaler SV.

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