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TechTäglich
Zensur umgehen: Wallpaper-App zeigt Pornos

Heute in TechTäglich: Mit allen Mitteln verhindern Chinas Zensurbehörden, dass die Bevölkerung sich im Netz Pornos anschaut. Doch es gibt Tricks, mit denen sich trotzdem Bilder und Videos aus dem Porno-Genre abrufen lassen.

Text: W&V Redaktion

1. August 2022

Wer hätte das gedacht? Mit einem Trick geht es über Steam.
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Chinas Behörden verbieten das Anschauen von Pornos auf Smartphones und Computern. Das Hochladen oder Veröffentlichen von Pornos gilt als Straftat. Doch findige User haben auf der Spiele-Plattform Steam zu einem Trick gegriffen, um doch Pornos gucken zu können.

Unter den erfolgreichsten Apps auf Steam findet sich auf Platz 7 die Anwendung Wallpaper Engine – in der Kategorie Spiele. 500.000 Top-Bewertungen: schon das verwundert. Aber auch die Nutzungszeiten der App (über 45 Millionen Stunden) verblüffen. Und dass 40 Prozent der User Chinesen sind!

Wer die App zunächst aufruft, sieht normale Wallpaper.

 

Hintergrund: Zocker aus dem Reich der Mitte hauen die Behörden in die China-Pfanne…

Die App Wallpaper Engine kann nämlich nicht nur Hintergrundbilder suchen und den Tausch ermöglichen. 7,5 Prozent der Wallpaper sind laut dem Wissenschaftsportal MIT pornografischen Inhalts. Sie zeigen Videos von Anime-Figuren beim Sex, aber auch Porno-Fotos und Porno-Videos, wo es reale Menschen miteinander treiben.

Bisher haben die KI-Bots und die strengen Sittenwächter der chinesischen Behörden Wallpaper Engine noch nicht auf dem Index. Während bekannte Apps wie Facebook oder Insta blockiert werden können, steht im Reich der Mitte noch die weltweite Steam-Version im Store. Ein Verbot ist aber in Kürze zu erwarten. Dann können sich Zocker aus China nicht mehr bei Steam sexuell unter Dampf setzen…

Das geht ohnehin bis jetzt nur in den heimischen Wänden. Wer während der Arbeit in einer Fabrik versucht, Pornos zu schauen, muss damit rechnen, dass die Behörden dank neuester Technik einschreiten. In Produktionsstätten setzen die Chinesen Helmtechnik ein, mit der sich Gehirnströme der Arbeiter und Arbeiterinnen messen lassen. Angeblich dienen die Helme dazu, die Produktivität zu überwachen. Tatsächlich soll es sich aber um Gehirn-Überwachungstechnik handeln.

Das sind die Themen in TechTäglich am 1. August:

Im W&V-Härtetest: Das neue Apple Studio Display

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Autor: Michael Gronau

ist Autor bei W&V. Der studierte Germanist interessiert sich besonders für die großen Tech-Firmen Apple, Google, Amazon, Samsung und Facebook. Er reist oft in die USA, nimmt regelmäßig an Keynotes und Events teil, beobachtet aber auch täglich die Berliner Start-up-Szene und ist unser Gadget- und App-Spezialist. Zur Entspannung hört er Musik von Steely Dan und schaut Fußballspiele seines Heimatvereins Wuppertaler SV.

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