Sorrell-Nachfolger:
Mark Read soll neuer WPP-Boss werden
Nach Martin Sorrells Abgang im April hat sich die weltgrößte Agentur-Holding bei der Nachfolgersuche für eine interne Lösung entschieden. In Kürze soll Mark Read als neuer CEO vorgestellt werden.
Am kommenden Dienstag wird WPP seine Halbjahreszahlen präsentieren. Möglicherweise wird dann bereits offiziell verkündet, was Londoner Tageszeitungen bereits an diesem Freitag als gesicherte Nachricht verbreiten: Der interne Favorit Mark Read hat sich demnach im Kampf um die Martin-Sorrell-Nachfolge bei WPP durchgesetzt.
Read führt die Agentur-Holding bereits seit Sorrells spektakulärem Abgang im April interimsmäßig als Co-COO - zusammen mit Andrew Scott. Der bisherige Digital-CEO ist seit zehn Jahren Board-Mitglied und gilt als ausgezeichneter Kenner des nicht leicht zu überblickenden Agentur-Konglomerats.
Mit dem WPP-Gründer und langjährigen CEO Sorrell befindet man sich nach wie vor im Streit. Über die konkreten Hintergründe und Vorwürfe, die zu Sorrells Rücktritt führten, herrscht nach wie vor Unklarheit. Zusätzlich vergiftet wird das Klima zwischen den Parteien durch die Tatsache, dass sich Sorrell und der Investor S4 Capital jüngst im Bieterstreit um die Digitalschmiede MediaMonks gegen WPP durchgesetzt haben.
"Niemand kann WPP so führen, wie Sorrell das getan hat", hatte Read im Sommer gesagt. Man darf also gespannt sein auf seinen künftigen Führungsstil.
Ein WPP-Sprecher sagte auf Anfrage von W&V: "Wir können derzeit weder etwas zum Timing der geplanten Verlautbarung noch zur Person des wahrscheinlichen neuen CEOs sagen. Wir rechnen im September mit der Nachricht und werden sie bekanntgeben, sobald der Vertrag mit dem favorisierten Kandidaten steht."