Jahresabschluss:
WPP meldet Jahresverlust von 3,26 Milliarden Euro
Neukunden wie Alibaba, HSBC, Intel, Uber oder Unilever konnten nicht verhindern, dass WPP für das Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr einen Umsatzrückgang von flächenbereinigt 8,2 Prozent vorweisen muss.
Das Corona-Jahr 2020 hat der britischen Werbe-Holding WPP einen Vorsteuerverlust von umgerechnet 3,26 Milliarden Euro beschert. Die Umsätze sanken flächenbereinigt um 8,2 Prozent. Doch die Zukunft sieht WPP-Chef Mark Read positiv. Er erwarte ein "solides Jahr der Erholung", zitiert ihn The Drum. Die Prognosen deuteten für dieses Jahr auf eine Rückkehr zu einem positiven Wachstum im mittleren einstelligen Bereich beim flächenbereinigten Wachstum hin. Und auch schon inmitten der Pandemie gewann WPP neue Etats von Kunden wie Alibaba, HSBC, Intel, Uber und Unilever in Höhe von 3,69 Milliarden US-Dollar.
Erste Anzeichen dafür, dass das Schlimmste überstanden sei, seien die Zahlen aus dem vierten Quartal. Zwar lag der Umsatz in diesem Zeitraum noch immer 6,5 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Doch hatten Analysten noch schlechtere Zahlen erwartet. Im wichtigen US-Geschäft sank der Umsatz auf vergleichbarer Basis abzüglich weitergegebener Kosten im Schlussquartal 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,7 Prozent. WPP wertet dies als Signal dafür, dass die USA "ihren Trend der relativen Widerstandsfähigkeit im Vergleich zu anderen Märkten fortsetzen".
Bei VMLY&R und BCW wachsen die Geschäfte
Einer der wenigen US-Lichtblicke im vierten Quartal war die Agenturtochter VMLY&R, die gegenüber 2019 sogar ein Umsatzplus von 2,9 Prozent vorlegte. Auch BCW präsentierte solide Zahlen. Beide Outperformer halfen, die Verluste des Media-Riesen GroupM auszugleichen, der im Vergleich zum dritten Quartal eine leichte Verschlechterung verzeichnete.
Das Europa-Geschäft sorgte bei WPP indes für weniger Freude. In Großbritannien, das von der Corona-Krise besonders stark betroffen war, sank der flächenbereinigte Umsatz abzüglich der weitergereichten Kosten im Schlussquartal 2020 um 7,4 Prozent und lag damit noch unter den Ergebnissen aus dem dritten Quartal. Zuwächse konnten nur die Töchter AKQA und BCW vorweisen.
Die negative Umsatzentwicklung forderte ihren Tribut auch beim Personal: Die Zahl der Mitarbeiter sank von 106.478 im Vorjahr auf 99.830 Ende Dezember.