Amazon-Marketing:
Amazon blockt Werbung für unprofitable Produkte
Wenn Amazon durch den Verkauf von Produkten Verluste erwirtschaftet, dürfen die Hersteller dafür künftig nicht mehr auf dem Marktplatz werben.
Amazons Anzeigengeschäft wächst und gedeiht. Aber offenbar ist dem E-Commerce-Riesen nicht daran gelegen, mit Anzeigen aller Art Werbeumsätze zu generieren.
Wie CNBC berichtet, hat Amazon in den vergangenen Monaten seine Wholesale-Partner darüber informiert, dass künftig Werbung für Produkte, mit deren Verkauf Amazon Verluste erwirtschaftet, nicht mehr auf dem Marktplatz geschaltet werden. Das ist beispielsweise bei einer Wasserflasche zum Verkaufspreis von fünf US-Dollar der Fall, deren Einlagerung, Verpackung und Versand den Händler mehr als fünf Dollar in der Abwicklung kosten würde.
Die Folge: Wer weiter auf der größten Produktsuchmaschine der Welt vertreten sein will, muss Amazon entweder bei den Einkaufspreisen entgegenkommen oder vom Vendor-Modell ins Seller-Modell wechseln und seine Produkte in Eigenregie verkaufen.
Mit diesem Schritt will Amazon die Gewinne in seinem traditionell margenschwachen Geschäft verbessern. Branchenbeobachter sehen den Schritt kritisch. Diese Richtlinie zeige, dass es eine Voreingenommenheit in Amazons Anzeigengeschäft gibt, auch wenn sie selbst von sich sagen, es sei eine offene Werbeplattform, heißt es bei CNBC.
Es ist nicht der erste drastische Schritt, mit dem Amazon seine Zusammenarbeit mit Brands diktiert. Erst kürzlich wurde bekannt, dass Amazon von einer Woche auf die andere seine wiederkehrenden Bestellungen bei Lieferanten stornierte und diese zum Verkauf in Eigenregie als Marktplatzpartner drängte.