Verbraucherschutzprobleme:
Google sperrt Viagogo als Werbekunden
Die Ticketing-Plattform Viagogo dürfte erheblich an Reichweite verlieren. Denn Google lässt nach Beschwerden über die Plattform keine Werbeanzeigen mehr zu.
Ärger für Viagogo: Bei Google hat der Online-Marktplatz für den Weiterverkauf von Tickets künftig weniger Sichtbarkeit. Nachdem Sport- und Musikveranstalter die Internet-Suchmaschine in einem offenen Brief darum baten, keine Werbegelder mehr von Viagogo anzunehmen, weil das Unternehmen seinen Kunden mit überhöhten Gebühren das Geld aus der Tasche zieht, hat Google nun reagiert und die Werbeanzeigen von Viagogo verbannt.
"Wenn Menschen unsere Plattform nutzen, um Tickets zu kaufen, wollen wir sicherstellen, dass sie eine Erfahrung machen, der sie vertrauen können", ließ Google in einem öffentlichen Statement verlauten. "Darum haben wir strenge Richtlinien und ergreifen notwendige Maßnehmen, wenn wir Werbungtreibende gegen sie verstoßen."
Viagogo selbst sieht die Sachlage naturgemäß anders. "Wir sind sehr überrascht, zu erfahren, welche Bedenken Google hat", zitiert die BBC die Ticketing-Börse. "Wir sind sicher, dass wir nicht gegen die Google-Richtlinien verstoßen haben und wollen das Problem gemeinsam mit Google so schnell wie möglich aus der Welt schaffen."
Es ist nicht der einzige Ärger, den die Ticketing-Plattform, die Karten zu überhöhten Preisen verkauft, in letzter Zeit hatte. Bereits im August vergangenen Jahres hat die britische Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde CMA gegen Viagogo geklagt, weil sie gegen ihrer Meinung nach gegen den Verbraucherschutz verstoße. Die Richter gaben der Behörde recht und ordneten an, dass Viagogo seinen Kunden künftig darüber informieren müsse, welchen Sitz sie bekommen und ob das Risiko bestehe, dass sie am Einlass abgewiesen werden könnten.
Viagogo allerdings ignorierte die Anforderungen weitgehend. Jetzt droht das nächste Verfahren durch die CMA.