Planen Sie, den Einsatz von Robotern auszuweiten?

Wir testen gerade unterschiedliche Einsatzgebiete. Der kleine Roboter Nao, beispielsweise kann sich im Gegenteil zu Paul nicht fortbewegen. Dafür entertaint er die Kunden und gibt Informationen zu Produkten. In den Testphasen prüfen wir, ob das jeweilige Robotik-Konzept einen klaren Mehrwert liefert – für Kunden und Mitarbeiter. Die Roboter sollen das Einkaufen für unsere Kunden noch effizienter und abwechslungsreicher machen und unsere Mitarbeiter sinnvoll unterstützen.

Bei Ihnen liegt generell auch das Thema Digitalisierung des PoS. Virtual Reality ist ein Trendthema, dem in der Anwendung bei Kunden zuhause die Reichweite fehlt, das für Promotion-Aktivitäten vor Ort im Laden aber durchaus Potenzial hat. Welche Rolle spielt VR für MediaMarktSaturn?

Eine große Rolle. Wir beschäftigen uns generell sehr früh mit zukünftigen Technologien, testen die Möglichkeiten und beziehen unsere Kunden in Pilotprojekte mit ein. Virtual und auch Augmented Reality bieten einen enormen Mehrwert im Bereich digitale Customer Experience. Daher haben wir für gängige Systeme wie Oculus Rift, Samsung Gear und Sony Playstation VR eine für den Einsatz in unseren Märkten maßgeschneiderte Präsentationslösung entwickelt, die sogenannte "Bridge". Mit der Hololens AR-Brille bietet sich ein einzigartiges Service-Konzept an: Kunden haben bei Ihrem Einkaufserlebnis beispielsweise die Möglichkeit, sich Zusatzinformationen zu Produkten im Markt anzeigen zu lassen.

Digitale Preisschilder sind ein gern genanntes Beispiel, wenn es um die Digitalisierung des PoS geht. Welche anderen Facetten weist das Thema Digitalisierung des PoS für Sie noch auf?

Die Digitalisierung wird im stationären Handel zu deutlich mehr Personalisierung führen und zunehmend neuartige Erlebniswelten bieten. Innovative Technologien am PoS werden somit wichtiger denn je. Wir arbeiten mit mehreren digitalen und auch vernetzten Konzepten wie Robotik oder Virtual Reality. Zurzeit testen wir auch Konzepte im Bereich Instore-Navigation. Gerade bei Verkaufsflächen von mehreren tausend Quadratmetern bietet dieses Angebot einen großen Mehrwert: Kunden können sich mit einem digitalen "Store Guide" durch den Markt lotsen lassen oder gezielt bestimmte Angebote finden.

Bei MediaMarktSaturn muss eine smarte Digitalisierung immer ein besseres Kundenerlebnis schaffen und Optimierung im täglichen Geschäft bringen. Deshalb nutzen wir konsequent unsere digitale Infrastruktur. Und tatsächlich kann man den Vorteil hier besonders gut an dem von Ihnen genannten Beispiel erklären: Durch die Digitalisierung der Preisschilder können nicht nur Preisänderungen direkt aus dem Warenwirtschaftssystem erfolgen, sie bietet auch das Fundament für weitere Technologien: Im Hintergrund sind sie eng mit der Daten-gestützten Sortimentsgestaltung und der Lieferkette verknüpft. Und im Store stellen sie die Basis für die In-Store-Navigationssysteme und Location Based Services dar: Unser Assistenzroboter Paul beispielsweise findet über die digitalen Preisschilder den jeweiligen Standort unserer Artikel.

Über Verkaufen mit Robotern spricht Wild im Rahmen des neuen Veranstaltungsformats Trend Arena auf der Messe. Dort treten unter anderem Auch Alibaba, BMW oder Nestlé auf.


Autor: Ralph-Bernhard Pfister

Ralph Pfister ist Koordinator am Desk der W&V. Wenn er nicht gerade koordiniert, schreibt er hauptsächlich über digitales Marketing, digitale Themen und Branchen wie Telekommunikation und Unterhaltungselektronik. Sein Kaffeekonsum lässt sich nur in industriellen Mengen fassen. Für seine Bücher- und Comicbestände gilt das noch nicht ganz – aber er arbeitet dran.