Datensicherheit:
Passwörter: Acht Dinge, die jeder wissen muss
Was die beliebtesten Passwörter sind, wie oft sie in Deutschland wirklich gehackt werden und wie man ein sicheres Passwortmanagement-System entwickelt, lesen Sie hier:
Es ist der Traum jedes Internetnutzers. Nur eine einzige Nutzer-ID erschließt ihm den Zugang zu allen digitalen Plattformen. Genau das versprechen gleich zwei Anbieter, die unabhängig voneinander einen Single-Sign-on für Deutschland einführen: Verimi und die European Net-ID Foundation.
Noch aber stehen sie ganz am Anfang. Und das Passwort-Chaos im Job werden auch sie nicht ausmerzen können. Wir werden uns also noch eine Weile mit Passwörtern rumärgern müssen. Umso besser, wenn man sich auskennt und weiß, wie man ein sicheres anlegt. Acht Dinge, die jeder über Passwörter wissen sollte:
1. Die beliebtesten Passwörter
123456 ist laut Hasso-Plattner-Institut das häufigste Passwort weltweit und in Deutschland. Die Top 10 der Passwörter (ohne reine Zahlenkombinationen) in Deutschland sind folgende:
- hallo
- passwort
- hallo123
- schalke04
- passwort1
- qwertz
- arschloch
- schatz
- hallo1
- ficken
2. Passwörter stressen die Deutschen
Mehr als jeder zweite Deutsche (56 Prozent) findet die Menge der unterschiedlichen Passwörter lästig. 43 Prozent geben in der Studie von Web.de sogar an, dass sie von der erforderlichen Passwort-Anzahl gestresst sind. Aus dem Grund nutzen 61 Prozent ein Passwort für mehrere oder alle Dienste und 11 Prozent haben ihr E-Mail-Passwort sogar noch nie geändert.
3. Viele nutzen unsichere Passwörter
Viele Deutsche setzen - auch abgesehen von 123456 oder hallo - auf die Klassiker der Passwörter: 17 Prozent verwenden persönliche Daten wie einen Geburtstag, einen Namen oder die Telefonnummer als Passwort. Immerhin 26 Prozent setzen auf Fantasiewörter. 79 Prozent nutzen Groß- und Kleinschreibung und 78 Prozent Ziffern.
4. So oft werden Passwörter in Deutschland gehackt
Auf sichere Passwörter zu setzen lohnt sich, wie eine Studie von Kaspersky zeigt: In Deutschland wurde innerhalb eines Zeitraums von zwölf Monaten bei 2,9 Prozent der Befragten ein Online-Account gehackt. Bei weiteren 5,0 Prozent haben die Diebe es zumindest versucht. Am begehrtesten unter Cyberkriminellen sind dabei offenbar Zugänge für E-Mail-Dienste (39,0 Prozent), Onlineshopping und soziale Medien (je 16,4 Prozent), Onlinespiele (13,0 Prozent) und Onlinebanking (12,9 Prozent).
5. So sieht ein sicheres Passwort aus
Kaspersky empfiehlt, für jeden Account ein gesondertes Passwort zu erstellen. Es ist bestenfalls 15 Zeichen lang und enthält Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. Das klingt kompliziert, kann aber über Denkhilfen gelöst werden, wie Punkt 7 zeigt.
6. Diese Fehler sollte man nicht begehen
Folgende Dinge sollte man vermeiden, wenn man sich Passwörter ausdenkt:
- gebräuchliche Wörter oder festgelegte Ausdrucksformen
- leicht zu erratende Abfolgen wie 123456789, qayxsw oder die Top 10 aus Punkt 1
- persönliche Daten: Vor- und Nachname, das Geburtsdatum oder das von Verwandten, Namen von Haustieren, Adressen, Ausweisnummern, Sozialversicherungsnummern
- außerdem sollte man Passwörter nicht zweimal verwenden
7. So geht ein einfaches System für das persönliche Passwortmanagement
Kaspersky-Experte David Emm hat ein recht einfaches System für das persönliche Passwortmanagement entwickelt. Statt eines festen Passwortes, das man variiert, merkt man sich eine bestimmte Formel zum Erstellen der Kennwörter. Das geht in drei Schritten:
- Zunächst nimmt man den Namen des jeweiligen Dienstes, für den man ein Kennwort erstellen möchte, etwa "meinebank".
- Als nächstes schreibt man etwa den vierten Buchstaben immer groß und verschiebt den vorletzten Buchstaben an den Anfang des Wortes. So wird aus dem Kennwort "nmeiNebak".
- Nun fügt man noch weitere Zahlen und Sonderzeichen an festen Positionen ein, etwa nach dem dritten Zeichen und an vorletzter Stelle. Dann wird aus einem einfachen Kennwort ein sicheres "nme2973iNeba?_!$k".
Eine weitere einfache Alternative: Wer die ersten Zeichen des Satzes "Ich habe einen Online-Zugriff auf mein Konto bei meiner Bank" nimmt, der erhält ein "IheOZamKbmB". Nun kann man noch Zahlen und Sonderzeichen einfügen und hat so ein sicheres und dennoch leicht zu merkendes Kennwort.
8. Tipps, mit denen Ihr Passwort sicher bleibt
Geben Sie Ihr Passwort nicht an andere Personen weiter. Geben Sie Ihr Passwort nicht an anderen Computern ein, speziell an öffentlichen Plätzen. Bewahren Sie Ihr Passwort nicht zusammen mit dem dazugehörigen Benutzernamen auf. Und bewahren Sie Ihr Passwort nicht an auffälligen Plätzen auf.