Studentenbefragung:
Studie: Lieber festangestellt als selbstständig
Deutschen Studenten fehle es an Unternehmergeist – das besagt eine Studie der Universität St. Gallen, die in Kooperation mit Ernst & Young erstellt wurde.
Die Neigung deutscher Studenten, im Anschluss an das Studium ein Unternehmen zu gründen, ist so gering wie in kaum einem anderen Land. Nur jeder Siebzehnte will diese Karriere einschlagen. Damit liegt Deutschland am Ende des internationalen Vergleichs, nur vor Pakistan und Belgien. Die meisten streben hingegen eine Festanstellung an – und das mittelfristig am liebsten in großen Unternehmen. Zu diesem Ergebnissen kommt eine Studie, die vom Center for Family Business der Universität St. Gallen in Kooperation mit Ernst & Young erstellt wurde. Dabei wurden weltweit 93 000 Studenten – davon 12 500 hierzulande – nach ihren Karriereabsichten und ihrer Haltung befragt.
„Für die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands ist das ein deutliches Warnsignal“, kommentiert Peter Englisch, Partner bei Ernst & Young. „Ohne die Impulse der Jungunternehmer leidet die Innovationskraft – und damit der hart erarbeitete Standortvorteil Deutschlands.“ Dennoch: Immerhin für jeden dritten Studenten ist Selbstständigkeit eine gedankliche Option. Bei dem Versuch, in den Studierenden den Gründergeist zu wecken, kommt den Universitäten eine Schlüsselrolle zu – das zeigt die Detailanalyse: So fordern 54 Prozent der Studenten Seminare zur konkreten Unternehmensplanung, doch nur 39 Prozent der Befragten geben an, dass ihre Unis solche Angebote machten. Mentoring- und Coaching-Programme sind für 52 Prozent der Nachwuchskräfte interessant, doch nur in 29 Prozent der Fälle werden sie fündig.