Affiliate Marketing:
Amazon will US-Publishern die internationale Expansion vergolden
Mit der Washington Post besitzt Jeff Bezos zwar schon eine eigene Zeitung. Trotzdem will er andere Medien künftig stärker dafür entlohnen, dass sie im Ausland für Amazon werben.
Der E-Commerce-Riese Amazon verhandelt einem Bericht von Vox.com zufolge aktuell mit großen amerikanischen Publishern wie der New York Times oder BuzzFeed. Sie sollen ihre internationale Präsenz ausbauen - und dafür finanzielle Schützenhilfe von Amazon erhalten, heißt es. Offenbar geht der Händler davon aus, das eigene Geschäft massiv steigern zu können, wenn die US-Publisher mehr Leser außerhalb der USA erreichen würden.
Aktuell bezahlt Amazon Internet-Publisher in Form von Affiliate Links. Klickt ein Shopper auf einen Link auf ihren Seiten und kauft dann etwas bei Amazon, erhalten die Content-Ersteller eine Provision. Branchengerüchten zufolge schlägt Amazon den Publishern derzeit aber neue Deals vor, die den Herausgebern bereits im Vorfeld Geld versprechen, wenn sie ihre internationalen Seiten ausbauen oder neue Märkte eröffnen.
Amazon würde damit in die Fußstapfen von Facebook, Google oder Twitter treten, die Publisher schon seit längerem dafür bezahlen, spezielle Inhalte oder Videos zu produzieren. Bislang wurde Amazon in dieser Hinsicht noch nicht aktiv. Laut Vox.com zeigt Amazon mit diesem Schritt aber auch, dass das Unternehmen zwar den Online-Handel dominiert, aber dennoch weiterhin Unterstützung benötigt, um Käufer auf die Seite zu lotsen. Denn Amazon-Kunden gehen zwar immer häufiger in den Shop, wenn sie ein konkretes Produkt suchen. Mit den Affiliate-Links allerdings könnte Amazon Interesse für Produkte generieren, die die Käufer bislang nicht konkret suchten.
Über wie viel Geld Amazon mit den Verlagen spricht, ist nicht bekannt. Dem Vernehmen nach soll es aber reichen, um Publisher zumindest zum Nachdenken zu bringen.