77 Prozent vom Konzern-Ebitda:
Bei Springer hat Digital jetzt die Dreiviertelmehrheit
Bis Ende September erhöhte sich der Beitrag des digitalen Geschäfts zum Springer-Ebitda auf 77 Prozent. Aber auch Print ist weiter wichtig.
Das laufende Digitalgeschäft hat Axel Springer im dritten Quartal ein Umsatzplus beschert. Von Juli bis September sind die Erlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,3 Prozent auf 859,7 Millionen Euro gestiegen. Laut der Springer-Mitteilung vom Mittwoch legt der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) im dritten Quartal um 6,9 Prozent auf 156,1 Millionen Euro zu.
Inzwischen könnte Springer auch "Digitalkonzern" genannt werden - 3 von 4 Euro kommen aus dem Segment: In den ersten neun Monaten wuchsen die digitalen Geschäftsmodelle organisch um 11,7 Prozent und erwirtschafteten nach Springer-Angaben 70,6 Prozent der Gesamterlöse.
Das Ebitda der digitalen Medien stieg demnach um 24,4 Prozent von 328 auf 408 Millionen Euro an. "Der Beitrag des digitalen Geschäfts zum Konzern-Ebitda erhöhte sich deutlich auf 77,1 Prozent (Vj.: 72,4 Prozent)", heißt es weiter. Die reichweitenbasierten Portale Aufeminin und Idealo werden in diesem Zusammenhang hervorgehoben.
Der eingangs erwähnte Konzernumsatz von knapp 860 Millionen Euro wurde also hauptsächlich von den Werbeerlösen im Rubrikengeschäft getragen, zu dem Online-Portale wie Stepstone und Immowelt gehören. Hier erwirtschaftete Springer 15 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Dabei kam das meiste Geld wieder über Stellenanzeigen herein. Auch bei der Vermarktung von Onlinewerbung ging es mit einem Plus von rund 13 Prozent weiter bergauf.
Wie es im Printgeschäft läuft
Doch auch mit Print zeigt sich Springer zufrieden. Die Werbeerlöse seien "erfreulich" und liegen demnach nach neun Monaten auf Vorjahresniveau - sie stiegen um 1 Prozent. Die "anhaltende Kostendisziplin" in dem Segment trägt dazu bei, dass hier ein Plus vorliegt. Beim Abo- und Einzelverkauf kam weniger Geld herein. Immerhin ist aber die Entwicklung des vor zwei Jahren übernommenen digitalen US-Nachrichtenunternehmens Business Insider besonders erfreulich verlaufen.
Springer-Chef Mathias Döpfner fasst die Ergebnisse so zusammen: "Wir sind in allen operativen Segmenten erneut gewachsen." Dabei seien die "Classifieds Media" - ehemals Rubrikenangebote- erneut der stärkste Wachstumstreiber.
Er freut sich in der Mitteilung auch über den Umsatz- und Ergebnisanstieg bei den "News Media" (ehemals Bezahlangebote). Und: "Der anhaltende Erfolg von Business Insider sowie die außergewöhnlich gute Entwicklung im Werbemarkt – vor allem bei Bild – haben daran maßgeblichen Anteil", so Döpfner. Ausgehend von der starken Entwicklung der ersten neun Monate zeigt er sich optimistisch für die verbleibenden Wochen dieses Jahres. "Wir bestätigen daher unsere Prognose", betont der Springer-Chef.