Thomas Bellut: "Transparenz und ein offener Umgang mit Fehlern werden noch wichtiger. Der Zuschauer muss verstehen, warum wir über bestimmte Dinge berichten. Er muss auch nachvollziehen können, wenn wir die Wahrheit noch nicht kennen. Ich plädiere immer dafür, das auch klar zu sagen. Wir müssen uns anstrengen, alle Gruppen dieser Gesellschaft zu erreichen, auch diejenigen, die eine gewisse Grundskepsis gegenüber unseren Nachrichten haben. Aber ein Aufweichen unserer Standards wird es nicht geben: Keine Diskriminierung von Minderheiten, Wahrhaftigkeit der Information. Rassistische Botschaften werden nicht unkommentiert in den ZDF-Kanälen gesendet, sondern verlangen eine journalistische Begleitung."

Die Zahlen seien stabil, die Umstrukturierung samt Stellenabbau werde auch 2017 weitergehen. Im kommenden Jahr liege ein journaliistscher Schwerpunkt auf den Wahlen. Bellut: "Wir wollen mit unseren Vor-Wahl-Sendungen stärker in die Primetime gehen, ungeachtet jeder Quoten-Überlegung. Ich vermute aber, dass diese Sendungen in der aufgeheizten innenpolitischen Atmosphäre ein großes Interesse finden werden."

Das Wahljahr wird sich auch bei Jan Böhmermann im "Neo Magazin Royale" finden. Wie der Satiriker der DPA sagte: "Wir hatten ja schon dieses Jahr viele Politiker zu Gast: Gregor Gysi, Cem Özdemir, Jens Spahn, Wolfgang Bosbach, Christopher Lauer. Und klar: Nächstes Jahr sind dann die Kanzlerkandidaten dran. Angela Merkel und Martin Schulz." Die Realität, erklärte er mit Blick auf aktuelle politische Entwicklungen wie die Wahl Trumps in den USA, er könne die Realität nicht ändern. "Irgendwann musst du anfangen zu grinsen und Witze zu machen." (W&V/dpa)

*) Im Jahresdurchschnitt liegt das ZDF unter den deutschen TV-Sendern aktuell mit einem Marktanteil von 13,0 Prozent vorn. Es folgt das Erste mit 12,2 Prozent vor dem privaten Marktführer RTL mit 9,8 Prozent. Dahinter liegen Sat.1 (7,3 Prozent), Vox (5,2 Prozent), ProSieben (5,1 Prozent), Kabel eins (3,8 Prozent), RTL II (3,5 Prozent) und Super RTL (1,8 Prozent).


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