UK-Zeitschriftenmarkt:
Condé Nast schreibt in UK 14 Millionen Pfund Verlust
Der britische Zeitschriftenverlag Condé Nast hat im vergangenen Geschäftsjahr weniger Umsatz und erstmals seit langem einen millionenschweren Verlust erwirtschaftet.
6,6 Millionen Pfund Gewinn wies der britische Verleger von Hochglanzmagazinen wie Vogue, Vanity Fair und GQ, Condé Nast, noch im vergangenen Jahr aus. Jetzt meldet das Unternehmen für das Geschäftsjahr 2018 einen Verlust von 14 Millionen Pfund. Die hohen Investitionen in die digitale Zukunft fordern ihren Tribut. Doch auch umsatzseitig lief es im vergangenen Geschäftsjahr 2018 schlechter als im Jahr davor: Die Einnahmen schrumpften von 121 Millionen Pfund 2018 auf jetzt 113 Millionen Pfund.
Dass der Verlag in Großbritannien schwierige Zeiten zu bewältigen hat, war im vergangenen Jahr an einigen Stellen zu sehen, fasst der Guardian zusammen. So nahm Vogue-Chefredakteurin Alexandra Shulman nach mehr als 25 Jahren Amtszeit ihren Hut. CEO Nicholas Coleridge, der die Geschicke des britischen Verlages mehr als drei Jahrzehnte leitete, zog sich aus der aktiven Geschäftsleitung in den Vorstand zurück. Und das Monatsmagazin Glamour wurde zur "Digital-First"-Publikation mit lediglich zwei gedruckten Ausgaben pro Jahr.
Auch die Belegschaft in Großbritannien wurde um 50 Köpfe auf 610 Mitarbeiter gekürzt. Dennoch stiegen die Ausgaben für Gehälter um fünf Millionen auf 47,2 Millionen Pfund.
Condé Nast selbst begründet das diesjährige Minus mit Einmalausgaben, die sich im kommenden Jahr nicht wiederholen würden. Unter anderem erhielt ein nicht genannter Mitarbeiter für seinen Jobverlust eine Abfindung in Höhe von 1,39 Millionen Pfund, 5,7 Millionen Pfund für wurden in Umstrukturierungen des Geschäftsmodells investiert. Ohne diese Einmalausgaben hätte der Publisher eigenen Aussagen zufolge einen Gewinn von rund vier Millionen Pfund erwirtschaftet.