Mediale Angebote anpassen:
DFL denkt bei Bundesliga-Rechten digitaler
Das Bundesliga-Publikum zieht's weg vom klassischen TV hin zu mehr Mobile, Streaming, Audio. Die DFL will das in den Medienrechten ab 2021 berücksichtigen.
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) will künftig Vermarktung und Verbreitung des Premiumprodukts Bundesliga neu überdenken. "Wir können uns der Digitalisierung nicht verschließen. Wir müssen uns mit den neuen Ausdrucksformen der Menschen, die nachrücken, mit den neuen Interessen und Erwartungen der Zielgruppen, beschäftigen", sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert beim 4. Internationalen Fußball-Kongress in Frankfurt.
Nach Ansicht von Seifert wäre es "völlig blauäugig zu glauben, dass heute zehn- oder zwölfjährige Mädchen oder Jungen in zehn oder 15 Jahren 90 Minuten vor dem Bildschirm sitzen und sich ein nervenaufreibendes 0:0 anschauen". Dies müsse in den bereits angelaufenen Verhandlungsgesprächen über die neuen Medienrechte ab der Saison 2021 bedacht werden.
Ein digitalerer Weg soll eingeschlagen werden. Seifert: "Wir müssen uns jetzt gemeinsam überlegen, wie sich die medialen Bedürfnisse und Angebote entwickeln." So habe die DFL ein gänzlich neues Design entwickelt und arbeite an neuen Audiosystemen, so der DFL-Chef.
Auch eSport ein Thema
Seifert ist zudem davon überzeugt, dass sich eSport künftig auf dem Markt etablieren wird. "Es ist müßig, darüber zu sprechen, ob das Sport ist. Das ist eine neue Form des Wettbewerbs", betonte der DFL-Boss. Es gehöre zur unternehmerischen Verantwortung, bei solchen Dingen auch einmal "mit Mut voranzugehen und nicht zu sagen, das wird schon an mir vorüberziehen".
Schon seit der vergangenen Bundesliga-Saison – der ersten mit neuer Verteilung – ist mehr Fußball via Streaming abrufbar. Hier ein Überblick, wie sich aktuell die Rechte auf die verschiedenen Medienkanäle verteilen.
dpa/ps