Diese Werbekunden haben schon gebucht

Im US-Programmumfeld des Super Bowl zu werben wird auch 2018 kein günstiger Spaß: Erneut sollen die Preise jenseits der 5 Millionen Dollar pro 30-Sekünder liegen. Allerdings bietet Sender NBC, der turnusgemäß in diesem Jahr dran ist (NBC, CBS und Fox wechseln sich ab), wohl Bündel-Rabatte an, wenn der Werbekunde sich auch bei den Olympischen Winterspielen einbucht (9. bis 25. Februar in Pyeongchang, Südkorea). Angeblich war NBC schon im Herbst so gut wie ausgebucht für den Super Bowl. Der Sender erwartet, mit beiden Sportereignissen zusammen rund 1 Milliarde an Werbeumsatz zu generieren.

In den Spielunterbrechungen werden - im Netz und im US-Fernsehen - viele alte Bekannte dabei sein. Bei NBC haben diese Unternehmen bereits Werbezeiten gekauft.

Stammkunden

Anheuser-Busch Inbev
Die Brauerei buchte für ihre belgische Biermarke Stella Artois (Agentur: Mother) - die war seit 2011 nicht mehr im Endspiel. Und natürlich wird es Werbung für Bud Light (Wieden & Kennedy New York) und Budweiser geben. Die kleine Agentursensation: Sieben Jahre lang hatte die Agentur Anomaly die Budweiser-Werbung für den Super Bowl entwickelt. 2018 wird das nicht der Fall sein, berichtet das US-Magazin Adage.

2017 hatte die Brauerei mit ihrer Einwanderer-Kampagne von Anomaly für Aufsehen gesorgt. Direkt nachdem Präsident Donald Trump sich bemüht hatte, die US-Grenzen dichtzumachen.

Avocados From Mexico
Die Mexikaner sind zum vierten Mal dabei - Super-Bowl-Zeit ist eben auch Chips-und-Guacamole-Zeit, da brauchen die Amerikaner viele Avocados. Es ist davon auszugehen, dass die Vereinigung wieder mit einem Augenzwinkern werben wird (Agentur: GSD&M).

Coca-Cola
Laut Adage hat Coca-Cola bestätigt, dass es 2018 seinen 12. Super-Bowl-Auftritt feiern wird. Und zwar mit einem brandneuen Spot. 2017 war ein älterer Spot eingesetzt worden. Von wem die neue Arbeit kommen wird, steht noch nicht fest.

Hyundai
Spots wird es geben, das ist sicher - nur wie viele, das ließ die Automarke laut Adage offen. 2017 hatte Hyundai live während des Spiels gedreht und den Spot ans Spiel anschließend gezeigt. Verantwortlich ist die Inhouse-Agentur Innocean.

Kia
Die Werbung mit der Komikerin Melissa McCarthy (Agentur: David & Goliath) gehörte zum Besten, was es 2017 im Super Bowl zu sehen gab. Die Latte für Kias neunten Super-Bowl-Auftritt in Folge hängt also hoch.

Weathertech
Zum fünften Mal dabei ist der Hersteller von Fuß- und Kofferraummatten fürs Auto. 2017 präsentierte Weathertech einen heldenhaften Einsatz. Agentur: Pinnacle Advertising.

Aussetzer

Doritos (Pepsico)
Die Chipsmarke haben wir 2017 vermisst. Jahrelang hat sie uns mit den Fan-Filmen unterhalten, die am Ende des Wettbewerbs "Crash the Super Bowl" gestanden hatten. 2018 sollen Profis ran. Vermutlich die Leadagentur Goodby, Silverstein & Partners.

Groupon
30 Sekunden in der zweiten Spielhälfte hat die Digitalfirma gebucht. Erstmals seit 2011, damals eine Bauchlandung mit prominenten Gesichtern (Timothy Hutton, Cuba Gooding Jr., Elizabeth Hurley). Heuer soll es um die Sparvorteile für die Kunden gehen - erneut mit einem Promi-Testimonial. Betreuende Agentur ist O'Keefe Reinhard & Paul.

M&M's (Mars)
Die Schokolinsen sind wieder da! Drei Jahre machten M&M's Pause, 2018 soll im ersten Spielviertel ein 30-Sekünder laufen. Vermutlich entwickelt von Stammbetreuer BBDO New York.

Neuling

Pringles (Kellogg)
Die Chips in der prägnanten Dose wollen ihren ersten Super-Bowl-Spot zeigen - und Doritos die Stirn bieten. Wir lassen uns mal überraschen, was die Agenturgruppe Grey serviert.

Aussteiger

Nicht mehr dabei ist dem Vernehmen nach Snickers. Nach dem Pseudo-Live-Western von BBDO mit Adam Driver, dem Darsteller von Darth Vaders Enkel Kylo Ren in Star Wars, will der Schokoriegel wohl zugunsten der Schwestermarke M&M's dieses Jahr zurückstecken.

Mehr zum Super Bowl 2017 und früheren Football-Finals finden Sie hier.


Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.