Konzernbilanz Axel Springer:
Digitalanzeigen beflügeln Springer-Geschäft
Im drittel Quartal legte der Konzernumsatz um 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 765,1 Millionen Euro zu; der Gewinn stieg um knapp ein Fünftel auf 186,9 Millionen Euro.
Axel Springers Vorstandschef Mathias Döpfner sagte, der Konzern sehe ein großes Potenzial im Bereich Technologie und Daten. Hier kommen auch die Erlöszuwächse des Medienkonzerns her: Digitale Job-, Immobilien- und Autoanzeigen sind die Wachstumstreiber, wie Axel Springer mitteilte.
Dieses Segment "Classifieds Media", in dem Rubrikenportale wie die Jobbörse Stepstone und die Immobilienplattform Immowelt zusammenfasst werden, legte um knapp 20 Prozent auf 305 Millionen Euro zu. Leicht rückläufig war im dritten Quartal das Mediensegment, das mit einem Minus von 3,3 Prozent 357 Millionen Euro erlöste. Zu dem Plus trugen auch zwei Zukäufe bei, der französischen Logic-Immo im Immobilienbereich und der schwedischen Universum bei den Jobportalen.
Das Segment Marketing Media, zu dem Portale wie Idealo und Finanzen.net gehören, erwirtschaftete 89 Millionen Euro (minus 19 Prozent). Das Unternehmen habe aber hier auf höhere Integrationskosten für den Zusammenschluss der Affiliate-Netzwerke Awin und Affilinet, die Werbungtreibende und Webseitenbetreiber zusammenbringen, verwiesen, außerdem der Verkauf der Plattform Aufeminin sowie die Einstellung der US-Aktivitäten des Marketinglösungsanbieters Bonial.
Im drittel Quartal 2018 stieg somit der Konzernumsatz um 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 765,1 Millionen Euro. Der bereinigte operative Gewinn (Ebitda) zog um knapp ein Fünftel auf 186,9 Millionen Euro an.
Für das Gesamtjahr stellt der Konzernchef Döpfner nun einen Anstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich in Aussicht. Zuvor hatte das Management noch einen Zuwachs im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich angepeilt. Die Ziele für Umsatz und bereinigtes Ebitda bleiben unverändert, wie der Herausgeber von Tageszeitungen wie Bild und Welt mitteilte.
Gleichzeitig begrüßte Döpfner Fortschritte für ein europäisches Leistungsschutzrecht, das die Rechte von Verlagen vor allem gegenüber Internetkonzernen schützen soll. Das EU-Parlament hatte jüngst dafür gestimmt. Mit dem Schutz digitaler Inhalte könne auch der Qualitätsjournalismus in Zukunft gesichert werden, sagte Döpfner.
Springer für "faire Vergütung der Inhalte im Interenet"
"Axel Springer ist heute ein durchweg digitales Unternehmen", sagte der Konzernchef in einer Telefonkonferenz mit unter anderem der Nachrichtenagentur DPA. Das Unternehmen habe den Immobilienbereich deutlich ausgebaut und auch die Entwicklung des Wirtschaftsnachrichtenportals Business Insider sei sehr erfreulich. Die Lage im journalistischen Umfeld bleibe jedoch herausfordernd. Axel Springer werde sich weiterhin für eine faire Vergütung der Inhalte im Internet einsetzen.
Der Umsatz der Nachrichtenmedien ging im dritten Quartal um rund drei Prozent zurück. Das internationale Geschäft verbesserte sich jedoch, vor allem dank Business Insider. (dpa)