Den größten absoluten Zuwachs an Bruttowerbegeld fährt laut Nielsen einmal mehr das Fernsehen ein – mit rund 6,2 Milliarden Euro, die bis Ende Juni erlöst worden sind. Macht rund 220 Millionen Euro mehr an Bruttoumsatz zwischen Januar und Juni. Auch wenn derlei Zahlen für den Erfolg der Gattung sprechen: Vor einem Jahr konnte die TV-Branche noch ein Plus von 475 Millionen Euro beklatschen. Die Fußball-WM prägte damals eben doch die Werbegeschäfte von ARD und ZDF.

Weiterhin sehr gut im Rennen liegt bis Ende Juni Out-of-Home – der Digitalisierung der Außenmedien sei Dank. Der Boom des Vorjahres setzt sich ergo fort. Sehr schwer tun sich dagegen weiterhin die Publikumszeitschriften, seit einigen Monaten auch das Radio und erneut die Zeitungen. Bei diesen Gattungen weist Nielsen Media Research erneut Minuszeichen aus.

Große Werbekunden wie etwa Volkswagen, Unilever, Beiersdorf oder auch Vodafone haben übrigens laut Nielsen ihre Werbespendings massiv reduziert. Spendabelster Werbekunde ist bisher Procter + Gamble - dort belaufen sich die Ausgaben laut Nielsen Media Research bis Ende Juni auf rund 222,3 Millionen Euro. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Rückgang von 2,3 Prozent. Auf den Plätzen zwei und drei der größten Werbungtreibenden des Jahres 2015 in Deutschland liegen bislang L'Oréal und die Supermarktkette Lidl, die damit weiterhin für Ausgleich sorgt. Der Discounter hat durch die im Februar gestartete crossmediale Imagekampagne die Brutto-Spendings allein im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Bei den Autoherstellern hat vor allem Opel im ersten Halbjahr Gas gegeben.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.