Wir lassen das an dieser Stelle mal mit vielen Vergleichen, Verlierern sowie Gewinnern und liefern Ihnen hier 82 Seiten agma-Tabellen im PDF-Überblick. Ab Seite 41 sind mit den "klassischen Angeboten" die Werte der bisherigen MA Radio zu finden. Zumindest wird deutlich, wer noch zur Riege der UKW-Millionäre zählt – Radio NRW, Antenne Bayern und Bayern 1 (wobei die BR-Welle den privaten Mitbewerber hinter sich gelassen hat und Antenne gerade noch so die Million erreicht).

2. Näher am Mediaplan

Insgesamt werden in der neuen MA Audio 371 Angebote detailliert aufgelistet. Mit dabei sind neben klassischen Radioangeboten auch Reichweiten für Online-Audio-Einzelsender, Musik-Streamingdienste, User Generated Radios sowie für Online-Audio-Werbekombinationen und Konvergenzangebote. Für Planer bietet das Werk viele neue Möglichkeiten.

Ein Beispiel: Der Weiteste Hörerkreis (WHK) ist von 2 auf 4 Wochen erweitert worden. So lässt sich auch der Leistungsbeitrag für Audio-Kampagnen darstellen, die länger als zwei Wochen andauern. Auch das gelegentliche Nutzen kann damit in die Planung einfließen.

3. Tendenzen im Hörverhalten werden sichtbar

Wurde in der klassischen Radio-MA nur deutlich, dass UKW Hörer verliert, so weist die MA Audio aus, wohin die Fans ziehen. Denn Audio ist  ziemlich in: Fast jeder Deutsche ab 14 Jahren (94,9 Prozent) stellt regelmäßig seinen Lieblingssender ein, sei es das klassische Radio (93,7 Prozent) oder Webradio, Streaming und Co. 

"Der klassische Radioempfang via UKW ist leicht rückläufig, wird aber durch die Nutzung der Hörfunkprogramme via Internet ausgeglichen. Und es wird deutlich: Die Jugend setzt verstärkt auf Online Audio-Empfang. Der Erfolg von Alexa und Co. befeuert die Audionutzung weiter", analysiert die Gattungsinitiative Radiozentrale die Daten.

4. Senderflotten kommen groß raus

Radioanbieter, die inzwischen Flottenbetreiber sind mit vielen zusätzlichen Online-Only-Wellen, sind mit allen Einzelwerten in der MA 2018 Audio I zu finden. Ebenso jede einzelne Kombi der Audiovermarkter.

Entsprechend umfangreich machen sich die Audio-Familien in den MA-Audio-Tabellen. Wie etwa RPR oder Radio Regenbogen aus dem Südwesten.

5. Die Flut an Pressemitteilungen verändert sich

Für gewöhnlich haben es Medienjournalisten nicht leicht, ab 9 Uhr morgens am MA-Tag die Übersicht im Mail-Eingang zu behalten. Mit der MA Audio ist das etwas anders – da müssen auch die Pressesprecher erst einmal die unzähligen Werte einordnen. Die Flut an Pressemitteilungen mit bloßen Jubelnotizen zu Hörergewinnen bei 30- bis 40-Jährigen Rasenmäherbesitzern weicht einer dosierten Analyse.

Um dann – wie im Fall des hessischen Marktführers - zu verkünden: "Mit 45,8 Millionen Hörern pro Woche und 432.000 Hörern pro Stunde ist und bleibt Hit Radio FFH Radio-Marktführer in Hessen. Planet Radio, das junge Programm der Radio/Tele FFH (Sitz in Bad Vilbel bei Frankfurt am Main), kommt auf 14,5 Millionen Hörer pro Woche und 112.000 Hörer pro Stunde, Harmony.fm erreicht 7,2 Millionen Hörer pro Woche (34.000 Hörer/Stunde)."

Das Fazit

Für den Gesamtblick auf die Vermarktung haben Werbekunden und Planer nun mit dem Zusammenspiel aus Analog und Digital 2,5 Mal pro Jahr viele Daten in der Hand. Neben UKW liefert das Werk zu Audio viele Reichweiten - via Smartphone, Sprachassistenten wie Alexa, am Computer und über weitere digitale Empfangsmöglichkeiten.

Was will der Planer mehr?

Übersicht und Vergleichbarkeit. Aber die ist dann voraussichtlich im Sommer bei der MA 2018 Audio II wieder gegeben. 


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.