Content-Strategie:
Net-a-Porter will weniger Print- und mehr digitalen Content
Net-a-Porter reduziert die Print-Ausgaben seines Hochglanz-Modemagazins Porter. Stattdessen will der Luxusmodeversender in Sachen Video und Social Content aktiver werden.
Im Jahr 2014 schockte der Luxusmodeversender Net-a-Porter die Herausgeber von Hochglanz-Modemagazinen mit der Ankündigung, mit Porter ein eigenes Print-Objekt auf den Markt zu bringen. Jetzt rudert das Unternehmen in Sachen Print wieder zurück. Künftig wird es vom gedruckten Magazin nur noch zwei statt sechs Ausgaben pro Jahr geben. Die letzte reguläre Ausgabe soll im Juni erscheinen. Die nächste folgt dann im Frühjahr 2020.
Stattdessen will der Luxusmodeversender verstärkt auf Videos, Podcasts, Social Media und andere digitale Inhalte setzen, meldet WWD.com. Zudem will das Unternehmen mehr personalisierte und lokalisierte Inhalte schaffen und auch die tägliche Content-Strategie in seiner App überdenken. Schon heute gibt Net-a-Porter mit The Edit ein eigenes wöchentliches Digitalmagazin heraus. Die Inhalte werden in Englisch, Französisch, Deutsch und Mandarin übersetzt.
Mit dem Fokus auf Digitales folgt Net-a-Porter dem Kundenverhalten. Unternehmensangaben zufolge habe es beim digitalen Medienkonsum und dem Engagement ein "explosives Wachstum" gegeben. Diesem wolle man mit eigenen Bewegtbildstudios begegnen, um so agil und schnell Inhalte vornehmlich für soziale Medien produzieren zu können.
Lesende Kunden investieren zehn Prozent mehr
Für Net-a-Porter zahlen sich die Content-Investitionen aus. Denn Kunden, die Inhalte lesen, anschauen oder anhören, geben Unternehmensangaben zufolge rund zehn Prozent mehr aus als Kunden, die das nicht tun. Diese digital-engagierten Kunden würden Mode zunehmend auch über soziale Medien und Influencer entdecken. Seit dem vergangenen Jahr ist dem Unternehmen zufolge die digitale Audience um den Faktor 1,5 gewachsen. Das Engagement der Leser nahm um 50 Prozent zu.
Dass es in Sachen Content-Strategie eine Neuausrichtung geben könnte, deutete sich schon Anfang des Jahres an. Damals wurde bekannt, dass Chefredakteurin Lucy Yeomans, die Porter von Anfang an aufbaute, sowie Tess Macleod Smith, Vice President Publishing und Media bei Net-a-Porter, das Unternehmen verlassen werden. Damals allerdings hieß es von Unternehmensseite, dass es keine Pläne gebe, die gedruckte Edition zu beerdigen.