Corona-Krise:
US-Verlage: Reichweitenplus zahlt sich nicht aus
In der letzen Woche erzielte Business Insider in den USA 63 Millionen Page Views mit 136.000 Artikeln über die Corona-Pandemie. Bedenken in Sachen Brand Safety vereiteln die Monetarisierung über Werbung.
In den USA klagen Publisher darüber, dass sie ihren Online-Traffic auf Berichte über die Corona-Krise nicht über Werbung refinanzieren können. Denn Media-Einkäufer lassen über spezialisierte Dienstleister wie DoubleVerify derartige Inhalte gezielt auf die schwarze Liste setzen, weil sie Bedenken in Sachen Brand Safety haben.
Zu den geblockten Inhalten zählen einem Bericht von AdAge zufolge allerdings auch Artikel aus seriösen Quellen wie "13 Filme und Shows zum Bingewatching" oder Online-Titelstories der New York Times oder Vox. Dies belegte unter anderem ein Screenshot des BeesWax-CEO Ari Paparo, der auf der Homepage der New York Times statt einer Anzeige ein Wolkenbild von DoubleVerify zeigt. Mit derartigen Motiven will der Dienstleister auf gezielte Sperren bei der Anzeigenauslieferung aufgrund von Sorgen um die Markensicherheit hinweisen.
Die schwarzen Listen haben erhebliche finanzielle Folgen für die Publisher. Die New York Times beispielsweise ließ ihre Investoren wissen, dass die digitalen Anzeigenumsätze um zehn Prozent sinken werden. Business Insider berichtete gegenüber AdAge, dass die CPMs bereits um zehn Prozent gesunken sind. Und die Cybersecurity-Firma Cheq errechnete in einer aktuellen Studie, dass ungerechtfertigte Werbeblocker auf Premium-News-Sites die Publisher 2,8 Milliarden Dollar kosten.