Europa-Expansion:
Amazon verpatzt den Markteintritt in Schweden
Unter argentinischer Flagge ging der Online-Marktplatz Amazon versehentlich in Schweden online. Doch das war nicht die einzige Panne, die den Markteintritt des E-Commerce-Riesen begleitete.
Amazon hat einen eigenen Online-Marktplatz für Schweden gelauncht. 150 Millionen Produkte umfasse das Sortiment, ließ der E-Commerce-Riese zum Start per Pressemitteilung verlauten. Zehntausende davon würden von lokalen schwedischen Unternehmen stammen.
"Wir werden hart daran arbeiten, das Vertrauen der schwedischen Verbraucher zu gewinnen, indem wir auf der Produktpalette aufbauen, die Preise niedrig halten und ein komfortables Einkaufserlebnis bieten, dem sie vertrauen können", erklärte Alex Ootes, Vice President European Expansion bei Amazon. Allerdings bietet Amazon zum Start in Schweden noch kein Prime-Modell an. Und auch die Lieferung innerhalb von zwei bis fünf Werktage über die Postnord ist eher kein Amazon-üblicher Standard.
Auch sonst war der Marktstart durchsetzt mit Pannen. So zeigte die Website statt einer schwedischen Flagge zeitweise die von Argentinien. Und auch bei der Übersetzung haperte es hier und da. Das schwedische Wort für Hahn übersetzte das Unternehmen beispielsweise mit einem Begriff, mit dem die Schweden das männliche Genital bezeichnen. Konkurrent Pricerunner nutzte die Steilvorlage für genüsslichen Spott und bezeichnete den Start des neuen Konkurrenten als ordentlich vermurkst.
Auf den zum Teil durchaus humorvollen Spott im Social Web reagierte Amazon extrem schmallippig. Man danke allen, die auf Probleme aufmerksam gemacht haben und helfen, Amazon.se zu verbessern, sagte eine Sprecherin.