Tech-Kolumne:
TechTäglich: Günstig-iPhone kommt im März
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages. Das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V, die von Montag bis Freitag erscheint. Heute mit dem Starttermin des Spar-iPhones und einem Umschlag gegen Smartphone-Sucht.
Apple: Günstig-iPhone kommt im März
Nur noch 60mal schlafen – ungefähr. Denn im März erscheint Apples neues Einstiegs-iPhone, das seit Monaten als SE2 durchs Netz geistert, das aber auch iPhone 9 heißen könnte. Laut Bloomberg und AppleInsider beginnt die Produktion in Asien bereits im Februar. Einen Monat später soll das Spar-iPhone dann vorgestellt werden. Das von vielen erhoffte handliche 4-Zoll-Gerät nach dem Vorbild des iPhone SE aus dem Jahr 2016 bietet Apple dabei wohl nicht an.
Stattdessen soll das iPhone 9 (wenn es denn so heißt) die Technik mit A13-Prozessor und den Kameras des aktuellen iPhone 11 weitgehend unverändert ins Gehäuse des 2017er iPhone 8 packen. Das bedeutet: 4,7 Zoll und klassisches Design mit TouchID-Knopf und dickem Rand um den Bildschirm. Sexy und innovativ klingt das nicht. Doch dieser Mix könnte viele preisbewusste Apple-Fans ansprechen. 600 Euro für 64 GB sind realistisch – 100 Euro weniger als das XR als günstigstes iPhone im aktuellen Look mit Gesichtserkennung. Bisher ist das iPhone 8 ab 529 Euro Apples Preisbrecher, allerdings eben mit deutlich älterer Technik.
Google: Papierumschlag hilft gegen Smartphone-Sucht
Das "Special Projects"-Team von Google hat erneut drei clevere Ideen ausgeheckt, die gegen Smartphone-Sucht helfen sollen. Die interessanteste Neuheit heißt "Envelope" – ein Papierumschlag, in den Nutzer ihr Handy für möglichst lange Zeit stecken sollen. So verpackt und zugeklebt, erlaubt das Smartphone nur noch Telefonate und, je nach Papiervorlage, das Aufnehmen von Fotos und Videos. Der Touchscreen funktioniert nämlich auch unter der Papierhülle. Soziale Netzwerke, Spiele, Videos, Musik und andere Suchtgefahren bleiben dagegen tabu. Eine App überwacht die Disziplin des Nutzers und liefert nach dem Öffnen Statistiken.
"Der Umschlag verwandelt Dein Smartphone für einige Zeit in ein einfacheres, ruhigeres Gerät", versprechen die Entwickler laut CNN. Bisher bietet Google nur Papiervorlagen für sein eigenes Smartphone Pixel 3a an. Aber weil der Quellcode der Envelope-App auf GitHub offenliegt, und weil die Bastelbögen einfach zu erstellen sind, dürften bald auch andere Handys in den Detox-Umschlag wandern. Die beiden weiteren neuen Google-Experimente für "digitales Wohlfühlen" bieten eine Stoppuhr, die auf dem Bildschirm die Smartphone-Nutzung mitzählt, und Blubberblasen, die das Display bei zu viel Nutzung nach und nach komplett ausfüllen.
US-Kongress: 26-Jähriger bewirbt sich per TikTok
Joshua Collins aus dem US-Bundesstaat Washington ist Lastwagenfahrer, 26 Jahre alt, lackiert sich die Fingernägel schwarz und bezeichnet sich selbst als "Sozialist". Das klingt nach einem ganz normalen Instagram- oder TikTok-User. Und der junge Mann nutzt TikTok tatsächlich – aber nicht für Spaßvideos, sondern um für die Demokraten als Kongressabgeordneter zu kandidieren. Collins ist der erste Kandidat bei einer großen US-Wahl, der mit dem Nick @joshua4congress praktisch ausschließlich auf die Social-Media-Kanäle für junge Wähler setzt.
In seinen Videos, vor allem auf TikTok und Twitter, textet er aktuelle Songs politisch um, oder wendet sich gegen zunehmenden Rassismus. Im Präsidentschaftswahlkampf setzt er sich für den linken demokratischen Senator Bernie Sanders ein. Alles in allem klingt Joshua Collins wie der fleischgewordene Alptraum von Donald Trump. Und gerade das könnte ihn für Jungwähler interessant machen. Weil der bisherige Kongressabgeordnete in seinem Wahlkreis nicht mehr antritt, "stehen die Chancen für Joshua Collins jetzt besser, als alle erwartet haben", glaubt The Verge. Collins nennt die Spiele-Plattform Discord, über die er freiwillige Helfer anwirbt, "sein Wahlkampfbüro, nur eben online".
Sonos stoppt Updates für ältere Geräte
Bisher war Heimaudiospezialist Sonos berühmt dafür, dass er selbst seine ältesten Geräte aus den 2000er-Jahren noch mit Software-Updates unterstützt. Im Mai ist damit zumindest teilweise Schluss. Denn Sonos nimmt erstmals ältere Modelle wie Zone Player, Connect, Connect:Amp, Bridge und die erste Generation der Play:5-Box aus seinem Support-Programm. Sie arbeiten zwar auch weiterhin wie bisher, erhalten aber keine Aktualisierungen mehr. Als Grund nennt Sonos in einem Blogeintrag die veralteten Prozessoren und den zu geringen Arbeitsspeicher der Geräte, die deshalb bei neuen Funktionen "nun an ihre Grenzen stoßen".
Bei Connect und Connect:Amp, mit denen sich analoge Geräte wie Plattenspieler vernetzen lassen, gilt das nur für die Baujahre 2011 bis 2015. Neuere Modelle werden weiterhin unterstützt. Sonos rät Nutzern dazu, die Hardware einfach weiterzuverwenden – oder sie gegen neue Modelle einzutauschen. Wer sein Sonos-Gerät mit dem berüchtigten und umstrittenen Recycling-Modus unwiderruflich lahmlegt, erhält bei einem Neukauf 30 Prozent Rabatt. Die ältesten betroffenen Geräte stammen aus dem Jahr 2006. Wer solche Modelle in einem gemeinsamen Netzwerk mit aktueller Sonos-Hardware betreibt, muss nun darauf hoffen, dass die US-Firma wie angekündigt eine Lösung findet, um zumindest die neueren Geräte weiterhin zu aktualisieren.
Fortnite: Neue Regeln verbieten Hüpfen
Hüpfen verboten! An diese neue Regel müssen sich die Spieler von "Fortnite Battle Royale" ab sofort gewöhnen. Denn Hersteller Epic Games hat mehrere "Verhaltenswarnungen" erlassen, die die Fairness in Fortnite-Turnieren wieder verbessern sollen. Zuletzt haben sich erfahrene Spieler immer öfter verbündet, ein Team gebildet oder anderweitig zusammengearbeitet, um sich Vorteile gegenüber anderen Gamern zu verschaffen. Dies verbieten die Regeln aber ausdrücklich, denn jeder Spieler soll für sich selbst und für sein Überleben kämpfen.
Vier gern genutzte Methoden, um insgeheim Absprachen zu treffen, sind deshalb ab sofort verboten: Das Schwingen mit der Spitzhacke, das Tanzen von Emotes, das Werfen von Spielzeug und das Hüpfen auf der Stelle. Wer sich erwischen lässt oder verpetzt wird, riskiert eine Verwarnung oder im Wiederholungsfall eine Sperre. Epic Games stellt aber ausdrücklich klar: "Diese Aktionen bleiben im Spiel weiterhin erlaubt, wenn es sich dabei nicht um Kommunikation mit anderen Teilnehmern handelt."